Formen des autobiografischen Schreibens
Wenn Sie Ihre Erinnerungen gesammelt und notiert haben, stehen Sie vor der nächsten großen Herausforderung: Was machen Sie mit dem Sammelsurium Ihrer Erinnerungen. Vor Ihnen liegen die Puzzleteile Ihres Lebens, die weder Ordnung noch Struktur aufweisen. Wie ordnen Sie Ihren Stoff? Chronologisch von der Geburt bis heute? Oder unter einem bestimmten thematischen Aspekt? Dieser könnte z. B. die Entwicklung Ihrer Kunst, Ihres Glaubens, Ihres Denkens oder Ihres sozialen Engagements sein. Also: „Mein Leben als Pianist“ (falls Sie Pianist sind) oder „Mein Leben als Sozialdemokrat“ (falls Sie Sozialdemokrat sind). Sie merken, die thematische Ordnung ist natürlich nur sinnvoll, wenn ein bestimmtes Thema auch tatsächlich Ihr Leben leitmotivisch bestimmt.
Möchten Sie Ihr gesamtes Leben schildern oder nur einen bestimmten Abschnitt daraus wie Ihre Kindheit oder Jugend? Vielleicht wollen Sie auch nur eine einzige Begebenheit erzählen, eine, die Ihrem Leben eine schicksalhafte Wendung gegeben hat. Oder Sie möchten mehrere Momente herausgreifen, die für Sie bedeutsam sind, und diese in lockerer Folge aneinander reihen und wie Perlen zur Geschichte Ihres Lebens auffädeln. Schließlich könnten Sie das Biografische auch nur zum Anlass nehmen, um es als Aufhänger für eine fiktive Erzählung zu nutzen. Sie könnten aus Ihrem Stoff einen autobiografischen Roman machen, eine Erzählung … Alles ist möglich. Welche Form und Gestalt Sie Ihrem geschriebenen Leben geben möchten, liegt bei Ihnen.
Rein formal unterscheidet man 3 Hauptformen autobiografischer Texte:
die klassische Autobiografie, die Memoiren und die Lebenserinnerungen. Dazu kommt der autobiografische Roman bzw. die autobiografische Erzählung.
